Die Sittliche Weltanschauung Des Pindaros Und Aeschylos
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Theol. S. 383.
Digitized by Google 118 Fünftes Capitel.
noch der Brust des Greises süsse Labung gewährt und zumeist den beweglichen Sinn der Sterblichen lenkt ^). — Neben der HoflF- nung auf besseres Glück endlich steht als Unglück überwindende Macht, wie auch schon Nägelsbach bemerkt hat^), das Verges- sen erlittener Leiden bei neuerblühendem Heil. Bei günstigem Geschick, sagt Pindar^), ist wohl Vergessen des Geschehenen mög- lich; denn, vom Gefühl des Glücks bezwungen, stirbt der herbe Gram; ...und nichts vermag überstandene Mühe besser zu heilen als Frohsinn*).
§. 63.
Während also die pindarische Ethik einerseits, wie wir oben gesehen haben, Mässigung in den an das Leben zu stellenden An- sprüchen und vor Allem Masshaltung im materiellen Genüsse for- dert, ist sie doch andererseits nicht so rigoristisch , dass sie den Lebensgenuss überhaupt untersagte oder auch nur als etwas Ver- werfliches hinstellte. Im Gegentheü betrachtet Pindar denselben als ein hohes und empfehlenswerthes Gut, wenn er in einem Frag- ment geradezu die Lebensregel hinstellt : ^ Lass dir nicht die Lust am Leben verkümmern !
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Theol. S. 383.
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noch der Brust des Greises süsse Labung gewährt und zumeist den beweglichen Sinn der Sterblichen lenkt ^). — Neben der HoflF- nung auf besseres Glück endlich steht als Unglück überwindende Macht, wie auch schon Nägelsbach bemerkt hat^), das Verges- sen erlittener Leiden bei neuerblühendem Heil. Bei günstigem Geschick, sagt Pindar^), ist wohl Vergessen des Geschehenen mög- lich; denn, vom Gefühl des Glücks bezwungen, stirbt der herbe Gram; ...und nichts vermag überstandene Mühe besser zu heilen als Frohsinn*).
§. 63.
Während also die pindarische Ethik einerseits, wie wir oben gesehen haben, Mässigung in den an das Leben zu stellenden An- sprüchen und vor Allem Masshaltung im materiellen Genüsse for- dert, ist sie doch andererseits nicht so rigoristisch , dass sie den Lebensgenuss überhaupt untersagte oder auch nur als etwas Ver- werfliches hinstellte. Im Gegentheü betrachtet Pindar denselben als ein hohes und empfehlenswerthes Gut, wenn er in einem Frag- ment geradezu die Lebensregel hinstellt : ^ Lass dir nicht die Lust am Leben verkümmern !
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